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Tretlager/Innenlager

Nützliches zum Thema Tretlager / Innenlager

Das Innenlager / Tretlager ist eines der zentralen Bauteile eines jeden Fahrrades. Dieses Lager nimmt die Kurbeln auf und hat eine lange Entwicklung hinter sich. Das Ergebnis ist eine Vielzahl verschiedener „Standards“, die heute für jede Menge Verwirrung sorgen.

Kauf eines Innenlagers

Beim Kauf eines Innenlagers ist auf zwei Punkte zu achten:

  1. das Lager muss in den Rahmen passen
  2. das Lager muss zur Kurbel passen

Verbindung zum Rahmen

Je nach Rahmen gibt es verschiedene Typen von Innenlagern, dabei kann man grob unterscheiden nach solchen die eingeschraubt und solchen die eingepresst werden.

Englisches-Gewinde (BSA)
Diese Lage waren bis vor kurzer Zeit der „Standard“ am Mountainbike und vielen Rennrädern. Die Gewindegröße ist 1,37“ x 24 tpi (threads per inch), wobei die rechte Lagerschale ein Linksgewinde, die linke Lagerschale ein Rechtsgewinde aufweist. Die Gehäusebreite des Rahmens liegt bei 68mm (Rennrad und MTB), 73mm (MTB), 83mm (DH-Bikes) sowie 100mm (Fatbikes).

Italienisches-Gewinde (ITA)
Ursprünglich der „Standard“ an Rennrädern aus Italien, daher der Name. Die Lagerschalen verfügen immer über ein Rechtsgewinde mit der Größe 36mm x 24.
Die Gehäusebreite des Rahmens liegt bei 70mm

BB30 / Pressfit 30
Ein von Cannondale ins Leben gerufener „Standard“ für in den Rahmen eingepresste Lager und einen Kurbelwellendurchmesser von 30mm. Die Gehäusebreite des Rahmens liegt bei 68mm oder 73mm, der Außendurchmesser der Lager bei 42mm. Mit den gleichen Lagerabmessungen aber eingebettet in eine zusätzliche Lagerschale mit 46mm Außendurchmesser kommt auch Pressfit 30 daher, dies ist der Name den die Firma SRAM, bzw. deren Tochter Truvativ für diesen „Standard“ vergeben hat.

Shimano Pressfit
Shimano geht mit mehreren Varianten an den Start, allen gemeinsam ist die Auslegung für eine 24mm Kurbelwelle und der Außendurchmesser der Lagerschalen von 41mm.
Der Unterschied besteht in den unterschiedlichen Gehäusebreiten des Rahmens von 86,5mm (Rennrad), 89,5mm/92mm (MTB) oder 104,5mm/107mm (DH-Bikes).

SRAM GXP Pressfit
Analog zu den Pressfit-Lagern von Shimano gibt es die Varianten auch von SRAM für die GXP-Wellen mit 24mm/22mm Durchmesser. Die Breiten sind ebenfalls 86,5mm (Rennrad) oder 89,5mm/92mm (MTB).

Trek BB90/BB95, Specialized OSBB MTB/Road, Cervelo BBRight und andere Spezialitäten
Wenn dein Tretlagergehäuse nicht so recht in eine der oberen Kategorien passt oder du spezielle Fragen zur Kompatibilität von Kurbel und Rahmen hast, kontaktiere uns per Email. Als Händler von Trek, Specialized und Cervelo sind uns deren Sonderlösungen geläufig, wir haben aber auch den restlichen Markt stets im Blick.

Verbindung zur Kurbel
Auch bei den Wellen, die die beiden Kurbelarme verbinden gibt es bauartbedingte Unterschiede. In der Vergangenheit kamen häufig Patronenlager mit BSA- oder ITA-Gewinde zum Einsatz, die fest mit der Welle verbunden waren. Die Kurbeln wurden beidseitig aufgeschraubt.

Vierkant-Welle
Die älteste Wellenform mit einem konischen Vierkant an jedem Ende, auf den die Kurbelarme mittels der Kurbelschrauben gepresst werden. Nachteil ist der Verschleiß der Aufnahme und die umständliche Demontage mittels Abzieher.

Vielzahn-Welle
Die Weiterentwicklung der Vierkant-Aufnahme ist die Vielzahn-Welle. Der Shimano „Standard“ Octalink in Version 1 und 2 und der freie „Standard“ ISIS sind noch heute gängig, untereinander aber nicht kompatibel. Auch bei Vielzahnwellen werden beide Kurbelarme mittels Schrauben aufgepresst und können nur mit einem Abzieher entfernt werden.

Welle an zweiteiligen Kurbeln
Aktuell haben sich Kurbelsysteme durchgesetzt, bei denen die Welle nicht mehr fest im Innenlager, sondern fest mit dem rechten Kurbelarm verbunden ist. Die Lager werden an den Rahmen geschraubt oder in selbigen gepresst. Die Welle dann einfach durchgesteckt und mit dem linken Kurbelarm verschraubt. Es ist darauf zu achten, dass der innere Lagerdurchmesser und der Durchmesser der Kurbelwelle übereinstimmen. Auch die Einbaubreite von Lager und Kurbel müssen zueinander passen. Die Vorteile dieses Systems sind eine größere Stützweite und damit verlängerte Lagerlebensdauer und eine leichtere De- bzw. Montage.

Einbauhinweise

Der Rahmen sollten immer für den Einbau eines Innenlagers vorbereitet sein. Dazu gehört vor allem das Nachschneiden der Gewinde und das Planfräsen des Gehäuses. Nur dann sind die Seiten parallel zueinander und die Lager laufen ohne zu verspannen. Dies würde sonst zu vorzeitigem Lagerverschleiß führen.

 
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